Abercrombie & Fitch...

... sind ja in den vergangenen Wochen schon mehrfach durch die schlechte Presse gegangen. Angefangen mit dem Statement nur noch an hübsche, junge und schlanke Menschen verkaufen zu wollen. Vorhin bin ich durch Zufall auf einen Beitrag des Magazins >kontrovers< gestolpert.

Die Wahrheit über Abercrombie & Fitch

Mir ist dabei klar, dass nicht nur Abercrombie&Fitch es so handhaben, sondern auch H&M, C&A und diverse andere Modelabels. Inzwischen sehe ich das Thema ziemlich kritisch. Allerdings ist den Verbrauchern durch Aufklärung auch nicht wirklich geholfen. Klamotten sind Klamotten. Ob sie nun von KiK oder Esprit kommen. Vielleicht hilft ein bisschen, das Bewusstsein der Deutschen ein wenig dafür zu schulen, wo denn überhaupt die tollen Klamotten zum erschwinglichen Preis herkommen. Es geht immer wieder durch die Medien. Nur ändern tut sich leider rein gar nichts. Was tun?
Boykottieren? Die Marke nicht mehr kaufen?
Ganz so einfach funktioniert es leider nicht, denn drum herum kommt man nicht wirklich. Außer man schneidert, strickt und häkelt alle Sachen selbst. Und auch da kann man sich nicht sicher sein, ob das Garn oder die Wolle nicht doch unter unmenschlichen Bedingungen die wunderschöne Farbe erhalten hat.
Ich denke, es geht einfach nur darum:
Uns als Käufern wird vieles nicht gezeigt. Wie unsere Kleidung hergestellt wird. Oder unsere Lebensmittel. Die Problematik kann auf sämtliche Bereich der Konsumwelt ausweiten. Ist Bio wirklich Bio? Was ist Fair Trade? Was ist daqs mit diesen grünen Schildchen auf einigen H&M-Klamotten? Sind die wirklich ressourcen-schonend produziert? Achten die auf Nachhaltigkeit und gute Arbeitsbedingungen?
Was die Firmen sagen, klingt ja schön. (siehe Beitrag) Doch stimmt das auch?

Tut mir leid, aber diese Thematik beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Vor allem die Ohnmacht, die damit einher geht, weil wir letztendlich nichts dagegen tun können. In manchen Situationen macht mich das ziemlich wütend. Vor allem, wenn es um Gesundheitsgefährdung geht. Bei Verbraucher und Arbeitern gleichermaßen.

Es geht mir tierisch auf den Senkel Werbelügen ausgeliefert zu sein. Oder solchen Herstellern, die wissend schweigen und sich zurück lehnen, während sie ihre Gewinne zählen. Und auch nur die. Gewinne!!! Nicht Jahresumsätze, Ein- und Ausgaben... Nur das was noch Jahresabschluss als dickes Plus in der Bilanz auftaucht. Könnte man davon nicht einen Teil für angemessene Löhne investieren? Oder artgerechte Tierhaltung? Oder chemiefreien Gemüseanbau? Oder was auch immer einen denken lässt: "Dieses Produkt kann ich mit gutem Gewissen verkaufen."

Und das schlimme daran ist... Heute oder morgen werde ich mit einem üblen Bauchgefühl in ein Sportgeschäft gehen und meiner Kleinen einen adidas Badeanzug für ihr Schwimmtraining kaufen. Mit dem Wissen, das Ding wurde irgendwo in Indien, China oder einem anderen Billiglohnland unter den schlechtesten Arbeitsbedingungen, die man sich vorstellen kann, produziert. Ich werde auf dem eingenähten Schildchen lesen und wissen, dass Näherinnen in riesigen Hallen bei 45 °C an der Nähmaschine sitzen und möglicherweise noch nicht einmal essen oder trinken dürfen während ihrer 12-Stunden-Schicht. Anschließend gehen sie am Ende des Monat mit umgerechnet noch nicht einmal 150 Euro Lohn heim und ernähren davon eine 7-köpfige Familie.

1 Kommentar:

  1. Du sprichts mir vollkommen aus der Seele.
    Mein aktueller Gewissens-Ansatz: nur Second-Hand kaufen (zB auf dem Flohmarkt), Unterwäsche ect von Fair Trade-Labels. Ich spare, seit ich so konsumiere, zudem ungemein viel Geld, weil die ganzen H&M-Spontan-Sale-Käufe wegfallen.

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