Tief...

... Luft geholt und erzählt. Die vergangenen paar mehr Tagen waren erhebend und niederschmetternd zugleich. Allem voran natürlich der katastrophale Freitag, an dem mein Gewicht wieder um 2 Kilo angestiegen war. Was natürlich logisch ist, wenn man die Tage davor gefressen hat wie eine Blöde. Trotzdem blieb die Reue komplett aus. Nur kurz tauchte sie auf, nachdem ich eine ganze Tüte voll Ingwer-Weingummis aufgefuttert hatte. Kann mich gar nicht mehr erinnern an welchem Tag das war.
Jedenfalls hab ich wieder selber Schuld und lächle grad ein bisschen darüber. Jeder hat wohl mal so seine Tage, an denen er wesentlich mehr als nötig isst. Ich nenne das mal Abnehm-, Normal- und Fresskalorien.Unter der Woche gibts die Abnehmkalorien, die komischerweise dann auch immer ausreichen. Hungergefühl kommt nur äußerst selten auf. Normalkalorien sind die an Esstagen, wo ich eben nicht drauf schaue, wie viele Kalorien jedes einzelne Lebensmittel hat, und ich je nach Hunger esse. Fresskalorien... Okay. Kann man sich wohl denken. Sind halt die, die bei den Cravings drauf gehen.
Zumal ich sagen muss, dass dieses Scheißgefühl, nachdem ich eine halbe Tüte Chips geleert habe, mich wenigstens nicht mehr zum heulen bringt. Mal abgesehen davon, merke ich sowieso mittlerweile, wo Bauchschmerzen und Co. anfangen und ich aufhören sollte, bevor es zur FA wird.

So, nun aber zu den Ereignissen der letzten paar Tage. Neben weiteren Kartons, die gepackt wurden, gab es da die Feiertage. Die waren essenstechnisch grausig und völlig unsportlich. Auch der vergangene Freitag. Ich hatte mir zwar vorgenommen, keinen Scheiß zu essen, aber der Plan ging schnell den Bach runter.
Seit Tagen kreiste mir da das MPS in Rastede im Kopf herum. Zelten oder nicht zelten? Das war die Hauptfrage. Klamotten lagen bereist am Donnerstag griffbereit im Schrank. Und wie es so kommt... Samstag war sündig. Gegrilltes hier, Gegrilltes dort. Süßigkeiten und andere Leckereien bis spät in den Abend hinein. Selbst als wir wieder zuhause ankamen, hatte ich schon wieder/immer noch Hunger.
Okay, dafür läuft man auf dem Gelände auch so einige Kilometer. Rauf, runter. Heerlager. Rechts, links. Und nochmal von vorne, weils so schön war. Die Sonne war die ganze Zeit anwesend, bis auf etwa eine Stunde, wo sich dann doch eine Regenwolke davor schob. Wirklich viel Geld habe ich allerdings nicht ausgegeben. Zum Glück! Und es wunder mich auch ein bisschen. Die Atmosphäre war so genial, dass das auch gar nicht brauchte. Es ein typisches mittelalterliches Spektakel, wie es sein musste. Allerdings fand ich es schade, keine wirkliche Besonderheit zum 20. Jubiläum vom MPS gesehen zu haben. Oder ich hab es schlicht und ergreifend nicht mitbekommen.
Dementsprechend platte Stimmung herrschte am Sonntag. Wir waren alle noch gerädert vom Vortag und ich habe sogar alles stehen und liegen gelassen, was eher unüblich ist. Zum Muttertag gabs dann einen Besuch im Restaurant. American Western Style!
War urig und hat voll Spaß gemacht, cowboy-mäßig Erdnussschalen auf den Boden zu werfen. Wunderschönes mageres Rindfleisch auf dem Teller zu haben und beim richtigen Ambiente mit den Fingern zu essen.
Montag wurde dann der übliche Trainings- und Essplan wieder angesetzt. Beides habe ich sogar äußerst gut hingekriegt gestern.

Ich hatte vor, wie gewohnt, ins Fitnessstudio zu gehen und da Elchkuh-Laufband-Training zu starten. Ich wurde irgendwie aufgehalten. Habe mit einem Freund Nachrichten hin und her getippert. Anschließend hätte ich es vom Timing her noch schaffen können. Ich hielt meine Nase nach draußen in den Wind und habe recht spontan entschieden, bei 10 Grad Celsius, zart grauen Wolken und noch zarterem Nieselregen draußen zu laufen. Schon erstaunlich, da ich bei dem ersten Anzeichen von schlechtem Wetter ne Outdoor-Lusche bin.
Ich habe nicht weiter drüber nachgedacht. Laufschuhe und passende Kleidung an, Mütze auf und los geht's. Premiere für meine runtastic-app, die ich schon seit Monaten auf dem Handy verstauben lasse.
Die ersten 10 Minuten sind eh ätzend, bis man erstmal im Flow ist. Ich sehe es als einlaufen an. Irgendwann hab ich das Tempo drauf, bei dem man die Wohlfühl-Area verlässt. Den Dreh hab ich schon raus. Kilometer um Kilometer vergehen. Ich laufe einfach. Ohne Zeitgefühl. Ohne zu wissen, wie weit ich schon gekommen. Nach etwa einer halben Stunde bin ich dann doch neugierig. Huch! Schon 5 km!?!?! Und ich fühl mich noch hervorragend. Wusn des? Ich grinse an dem Punkt kurz. Noch ein paar hundert Meter, dann kommt eine Kilometermarke am Deich. Da kehre ich um. Gleiche Strecke zurück. Vorbei an schreckhaften Jungschafen und neugierigen Kühen.
Wieder zuhause angekommen, hätte ich noch ein paar Kilometer machen können. Ich entscheide mich dagegen und stoppe die App, als ich an der Haustür ankomme. 11,95 Kilometer. Ich trau meinen Augen nicht. Doch so viel? Wow! Ich bin überrascht von mir selbst. Und ein bisschen stolz. Muskeln noch dehnen und dann unter die Dusche gehopst.
Ich fühle mich den ganzen Tag über gut. Bis auf den Nachmittag. Kopfschmerzen haben mich heimgesucht, wei lich unbewusst die Schultern beim laufen hochgezogen habe gegen den kalten Winde, der gar nicht durch den hohen Kragen meine Jacken dringen konnte. Kam wohl automatisch. Es klopft im Kopf. Ein paar Stunden lang. Die habe ic auch noch herum bekommen. Mit ein bisschen aktiver Dehnung und Nackenentspannung waren die Kopfschmerzen dann doch wieder weg und alles war in Butter. Heute morgen hatte ich zwar schwere Beine, aber es war kaum spürbar und gar nicht schmerzhaft. Nur bei einigen Übungen beim Reha-Sport habe ich die belasteten Muskeln eben gespürt.
Also konnte ich auch ungehindert von Termin zu Termin springen, nebenbei noch Auto zur Inspektion karren, Familie und Haushalt organisieren, weitere Details für den Umzug planen und Auto am Abend wieder abholen. Geschäftiger Tag, der insgesamt perfekt abgelaufen ist. Meine Abnehmkalorien habe ich ausgezeichnet erreicht und es war sogar noch nen Extra-Kaffee drin gewesen. Den verkneife ich mir sonst immer.
Ich nehme wieder neuen Anlauf, um noch ein Stück weiter zu kommen. Wobei das Gewicht momentan eher zweitrangig ist. Wiegen werde ich mich zwar noch wöchentlich, nur werde ich keinen Nervenzusammenbruch bekommen, sofern es mehr oder gleich beblieben ist.

Nun werde ich gleich glücklich unter die Decke krabbeln und sie mir grinsend bis zu Nase hochziehen.

Gehabt euch wohl, Ladies und Lords!

Das klingt fast nach einem weiteren Besuch auf dem nächsten MPS. XD

3 Kommentare:

  1. Du warst an einem Mittelalter-Spektakel? Cool! Möchte auch mal wieder an eines gehen.

    Gratuliere zu den 11,95km, super! Hoffe ich schaffe dieses Jahr auch noch eine solche Strecke. :)

    LG,
    Auryn

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  2. Danke, aber habe dann gestern doch noch ein Päckchen gekauft und schlussendlich 14 Zigaretten geraucht. ;-( Das sind aber immer noch sechs weniger als sonst. Werde es jetzt mit reduzieren versuchen, von 100 auf Null pack ich einfach nicht.

    Wünsche dir viel Erfolg, wenn du das Projekt in Angriff nimmst!

    Habe meiner Freundin auch geraten den Arzt zu wechseln, das hat sie dann auch gemacht.

    LG,
    Auryn

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  3. Maaa du warst beim MPS in Rastede? Schade, dass ich grad das Wochenende in Nürnberg war, sonst wäre ich da gewesen. Du kommst nicht zufällig runter nach Bückeburg oder Remeringhausen? Sonst könnte man sich vielleicht mal sehen?
    Wusst gar nicht, dass du sowas an Musik magst :) Ich hab grad letzte Woche Metusa & Feuerschwanz gesehen <3

    11,95 km sind top! :)

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