Zusammenfassend
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Obwohl ich faul war, gabs da doch den Drang irgendwas zu tun. Als ob ich leicht unter Strom stehe. Kanns nur schwer in Worte fassen. Ums Essen hab ich mir da auch weniger Gedanken gemacht. Vielmehr stellte sich immer die Frage: Was mache ich jetzt. Lange herum sitzen konnte ich letztendlich doch nicht. Da kam mir der Haushalt ganz gelegen. Ein bisschen hier gewuselt, ein bisschen da was gemacht. Wäscheberg bewältigt Kleinkrams von einer Ecke in die andere geräumt. Es war nicht wirklich erfüllend, aber immerhin.
Am Sonntagnachmittag hab ich dann nen Rappel gekriegt.
Es regnet in Strömen. Sand und Erde werden aus den Blumenbeeten rausgespült und der Himmel scheint ausgesprochen schlechte Laune zu haben.
Ich schaue mich im Wohnzimmer um. Pffff! Am Boden rumkriechen und Bauchmuskeln trainieren? Boah, ne! Ich bin kein Mensch, der sowas Zuhause macht. Leicht aufgekratzt gehe ich eine rauchen, trinke nebenher den x-ten Kaffee. Draußen steigt die Luftfeuchtigkeit gefühlt ins Unermessliche. Laufschuhe auspacken ist also auch nicht, wenn man Schönwetter-Sonnenbrillen-Läuferin ist. Schwimmen ist eh gestrichen, weil leichte Grollen ein Gewitter ankündigt.
Eine Weile hocke ich auf dem Sofa, wo ich seltsamerweise nicht mehr stundenlang sitzen kann. Geht einfach nicht. Auch wenn ich gammle.
Die WII glänzt lackschwarz und leicht undekorativ neben dem Fernseher. Lange nicht mehr angeschmissen, das Ding. Ich überlege. Meine Kleine malt grad im Zimmer ihr tausendunderstes Bild und verliert nicht die Lust daran. Als ich sie frage, ob sie mitspielen will, springt sie auf und will die blaue Fernbedienung. Okay, meine Überredungskunst brauche ich nicht einzusetzen.
Glotze an.
Mal sehen, ob die WII noch funktioniert. Tut sie. Bestens. Erst ne Runde Mario Kart. Naja, was heißt eine. Ein paar mehr. Wir sind beide ganz schön aus der Übung. Lustig ist es trotzdem.
Danach bestehe ich darauf, dass bei Just Dance 2 getanzt wird. Sofa und Tisch werden kurzerhand zur Seite geschoben. Wir haben schööön viel Platz!
Los gehts. Aufwärmen. Muss ja.
Drei Lieder tanzen wir so durch. Ich kann noch. Meine Kleine meckert, ihr ist warm. Das ist normal, sage ich. Wer sich viel bewegt, schwitzt auch.
Weiter gehts. Als nächstes ein Bollywood-Song. Der geht lecker in die Arme. Nach dem zweiten Mal werden meine Arme langsam schwer und tun weh. Das ist gut, oder?
Wir schnaufen vor uns hin und grinsen.
Zum Schluss gibts nochmal Viva Las Vegas und Dschungel-Mukke. Das eine wegen dem Spaßfaktor und das andere wegen dem Powerfaktor.
Die Zeit fliegt davon wie die dunkel-grau-schwarzen-Wolken mit Tempo 250 dahin, und wir lassen uns aufs Sofa an der Wand fallen. Huch, schon so spät. Feierabend. Ding-ding-ding!
Fütterungszeit, wobei ich keine Ahnung mehr habe, was ich gegessen habe. Irgendwas gabs zu kauen, aber was? Ich kanns nicht mehr nachvollziehen grad. Dann ist Bettzeit und ich warte noch, dass Fußball im TV läuft. England gegen Italien. Muss doch wissen, gegen wen Deutschland am Donnerstag spielt. Das Spiel ist spannend bis zum Ende. Auch als die Spieler nur noch müde durch die Gegend wandern. Die Verlängerung schaue ich mir auch noch halb an, bin mit einem Fuß schon in der Schlummerbox. Zähne geputzt und ich zeltmäßigem Schlafdress schaue ich mir doch noch da Elfmeterschießen an und ärgere mich, dass die Italiener doch noch gewinnen. Die Blöden, die. An denen beißen wir uns doch die Zähne aus. Ich jammere rum und kippe leicht motzend ins Bett.
Klick! Ich schlafe. Zwei Sekunden später höre ich ein furchtbar lästiges Geräusch. Mein Wecker, der schon seit einer Stunde vor sich hin kräht, dass ich aufstehen soll. Verschlafen. Morgenrituale völlig durcheinander. Hetze, wo ich sie nicht leiden kann und alles Chaos. Hab ich schonmal erwähnt: Ich bin bei manchen Dingen ein Gewohnheitsmensch.
Trotzdem kriegen wir alles irgendwie auf die Reihe.
Mies fühle ich mich trotzdem, weil ich weiß, was die Waage mir sagen würde, wenn ich denn dann draufsteigen würde. Also lasse ich es gleich. Ich weiß es doch eh schon.
Gefrustet gehts zum Sport. Muskelbrennen und schwere Beine auf den letzten Laufband-Kilometern. Diesmal komme ich mit Hormon-Push dabei weg.
Und der Rest des Tages verlief wuselig. Hatte kaum Zeit aufzuatmen, aber das war ganz okay so. Der Abend war so wie immer. Ohne FA, wohlgemerkt! Aber ausgeglichen ist was anderes gerade! Was los ist, muss ich selbst noch ergründen.
Das werd ich gleich versuchen mit Kopfhörern auf dem Laufband.
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