Durcheinander...
Letztendlich war es gar nicht so viel, was ich gegessen habe. Am Samstag war Geburtstagsfeier von einem Freund. Gegen das Fleisch, die Bratkartoffeln und den Tzatziki hab ich mich gewehrt. Gerade weil ich den Ruf dort weghabe vegan zu essen. Also war es da ziemlich leicht, sich mit nem Klecks Krautsalat und Brot zu begnügen. Auch die Chips und Gummibärchen sahen im Anschluss gar nicht mehr so lecker aus. Also mit den Schultern gezuckt. Lieber noch was trinken. Obwohl das auch schon so super viel war. Noch vor Mitternacht konnte ich gerade noch so klare Gedanken und Worte formulieren.
Dementsprechend war der Sonntag. Lange geschlafen, halb wach stundenlang von einer Seite zur anderen gedreht. So wurde ich wenigestens in Ruhe gelassen. Kein Generve wegen Frühstück oder sonstigem Essen. Schließlich musste ich doch aufstehen. Wie e spät es da war, will ich gar nicht erwähnen...
Spät genug, um Frühstück und Mittag zu verpennen. Trotzdem bin ich nicht ganz entkommen. Denn Mittagessen gab es noch gar nicht. Das wurde nach hinten verlegt. "Willst du mitessen? Gibt Pizza..."
"Ja. Wollen wir nicht lieber bestellen. Keine Lust zu kochen...", murmelte ich und wusste gar nicht, was ich da überhaupt sagte. Shit! Fuck!
Falle...
Ein paar Minuten später wurde angerufen und Pizza bestellt. Ich verschwnad im Badezimmer under weigerte mich, überhaupt nachzudenken. Nichts denken... Bloß nicht.
Dann zucke ich mit den Schultern und sehe meinem hässlichen, verschlafenen Spiegelbild entgegen. Schnell sehe ich woanders hin.
Ich höre die Tür klappen, als ich Zähne putze. Besteck wird auf den Tisch gelegt. "Ich komme gleich...", rufe ich aus der Küche in Richtung Wohnzimmer. Schnell ein Becher Wasser und zwei Packungen Abführmittel geschluckt. Nur für das beschissene gute Gewissen.
Dann esse ich. Schnell esse ich. Bloß weg damit, sonst heule ich noch, weil es nicht mit und nicht ohne geht.
Gefühlte 10kg schwerer räumen wir den Tisch ab. Und das Verderben hat an dem Tag erst begonnen. Etwa zwei Stunden später hocke ich im Wohnzimmer. Kann nicht ruhig sitzen bleiben. Immer wieder der Gang in die Küche. Eine rauchen. Ein Schluck trinken. Nervös mit den Fingern spielen. Noch eine rauchen. Konzentration geht gegen null. Alles ätzend. Ich bin immer noch so satt.
Trotzdem hole ich Kokoskuchen aus meinem, ständig wechselndem Versteck. Scheiße verdammt!
Die ganze Packung verschwindet. Dann kann ich nicht mehr, und es schnürt mir die Luft ab, als ich mitten in der Nacht alle Beweise vernichte.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden gehe ich ins Bett. Ich weigere mich irgendetwas zu denken. Wie schon den ganzen Tag. Doch. Einen hatte ich. Am Montag wird Sport getrieben. Ein paar Stunden aus dieser Hölle raus.
Heute Morgen bleibt diese Schwere aus, die einen daran hindert beim ersten Weckerklingeln aufzustehen. Ich bin wie aufgekratz, obwohl ich in der Nacht ständig wach geworden bin, weil mir so unglaublich warm war. Klatschnass geschwitzt stehe ich auf, die Runde durchs Badezimmer. Eher lustlos. Trotzdem fällt es mir kurze Zeit später leicht, zu lächeln. Sonst habe ich den Ruf eines Morgenmuffels weg. Ich beschwere mich noch nicht mal, dass der Kaffee zu lau ist. Alles ist gut, wenn ich nachher nur was tue. Bewegen und der gerade sehr drückenden Stimmung entfliehen.
Frühstück fiel minimalistisch aus. Ein bisschen Obst, Joghurt, Haferflocken... Was sonst? Das ist hier schon zur Gewohnheit geworden. Inzwischen hänge ich wie nen Schluck Wasser in der Kurve, was ich allerdings aufs Wetter schiebe. Regen, matschige Wolken am Himmel.
Der Entschluss steht noch. Am Nachmittag werde ich meinen fetten Hintern aufs Laufband bewegen... Sonst fange ich an wahnsinnig zu werden hier. Vor allem, weil ich mir den Kopf darüber zerbreche, wie das Mittagessen ausfallen wird. Seit ein paar Tagen traue ich mir selbst nicht mehr über den Weg, so unberechenbar, wie ich bin.
Ist ja sowieso nur ein Kampf mit mir selbst...
@Phoenix: Eigentlich steht meine Emailadresse im Profil, aber der Vollständigkeit halber: thinme@gmx.net
Vielen Dank, fürs Lesen/Adden!
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