Lachend...
Ich lache. Es klingt offen... ehrlich... Ich bin glücklich. Für den Moment. Für den Bruchteil meines Lebens. Tief in mir drin ertrinke ich aber trotzdem. Jeden Sonntag wache ich am Ufer meines tief-dunkel-schwarzen See des Lebens auf, starre hinaus auf die sanften Wellen und frage mich, wie weit ich von dem abgerückt bin, was ich einmal gewesen bin. Ich erkenne mich selbst nicht wieder, als ich mein verzerrtes Spiegelbild im Wasser entdecke.
Wer zum Teufel ist das? Wer bin ich? Was bin ich? Wo stehe ich? Wo will ich hin?
Auf keine der Fragen weiß ich eine Antwort. Mir fällt nichts ein. Auch nicht, wenn ich mich anstrenge.
Das Wochenende war schön. Ich hatte Spaß. Doch etwas hat gefehlt. Die Grenze, die ich sonst immer gezogen haben, und die mich vor Maßlosigkeit bewahrt hat. Ich konnte mich nicht zügeln. Habe gefressen ohne darüber nachzudenken. Vorhin habe ich allein im Auto gesessen, Musik laut aufgedreht, bevor ich los fahren wollte, um die bestellte Pizza abzuholen. Leere im Kopf und im Herzen. Die Seele war leer. Und ich war dicht daran, nach Luft zu schnappen und trotzdem nicht mehr atmen zu können. Was tue ich hier eigentlich? Warum tue ich das? Warum fresse ich, obwohl ich keinen Hunger habe? Ich verstehe es nicht. Ist das eine neue Art der Selbstgeißelung?
Trotzdem fahre ich los, hole das Essen und schiebe es in mich hinein, als wäre ich am verhungern. Die ganze Zeit über geistert ein Wort durch meinen Kopf. "Schlucken, schlucken." Du musst einfach nur schlucken.
Anschließend bin ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve durch die Gegend gelaufen. Mehr verwirrt als alles andere. Die alltägliche Dinge liefen hier nur, weil ich "funktioniert" habe. Ich habe gar nicht drüber nachgedacht.
Und ich bin immer noch verwirrt. Schon seit mehreren Woche rätsele ich, was mich dazu veranlasst solche Fressattacken zu kriegen. Bis jetzt bin ich nicht dahinter gekommen. Ich lausche in mich hinein, will wissen, was meine Körper will. Doch der wird irgendwie übertönt von dieser furchtbaren Stimme, die wie ein verführerischer Dämon ist. Er ist es, dem ich nachgebe. Ich hasse mich dafür, kann ich mich aber nicht wehren.
Eine Zeit lang habe ich mich selbst verletzt. Geschnitten, geritzt... Das mache ich nicht mehr. Oder zumindest nimmt dies nun andere Dimensionen an.
Schon immer habe ich unter trockener Haut gelitten. Meine Hände sind immer trocken und die Haut dort reißt schnell ein, wenn ich sie nicht eincreme. Inzwischen ist es so schlimm, dass ich nur eine lockere Faust machen brauche und die Haut reißt ein. An den Knöcheln und eigentlich überall an den Fingern. Ich nutze es aus. Keine Creme. Meine Fingerknöchel sind übersät mit blutigen Rissen, weil ich es zu jeder Gelegenheit provoziere. Wunden, die nicht nur oberflächlich sind, weil ich verkrampfte Fäuste mache. Es tut weh, wenn ich mir die Hände wasche oder fest zupacke. Und ich habe eine Ausrede. Keine Schnitte, für die ich keine Erklärung habe und die ich verbergen muss. Dem Anblick kann ich auch nicht ausweichen. Ein Mahnmal meiner Unzulänglichkeit.
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hey. (:
AntwortenLöschendankeschön für's folgen.
dein blog sieht interessant aus.
du schreibst schön viel (':
ich verfolg dich auch mal.
grüße,
lena
das mit den fingerknöcheln hatte ich einen winter lang richtig übel. und vor ein paar tagen hat es bei mir auch wieder mit den leicht blutigen stellen an den händen angefangen...
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