Bereitgelegt...
Verdammt, ich hab das alles bewusst gemacht und auch noch geplant. Ja, mein Plan war, alles über den Haufen zu werfen, was ich die letzte Woche erreicht habe.
Während ich den Post getippt habe, wurde die Tüte mit den Billig-Joghurtgums aufgerissen und hin und wieder reingegriffen. Nach einer handvoll haben mir die Dinger nicht mehr geschmeckt. Normalerweise fresse ich, auch wenn es nicht schmeckt. Zweimal kauen, runterschlucken. So läuft es eigentlich ab. Gestern aber nicht.
Die FA hat nicht funktioniert. Ich konnte einfach nichts in mich hineinstopfen. Ich war vorher schon pappsatt von meinem spärlichen Abendbrot. Ich wundere mich da schon. Warum klappt das nicht? Ein wenig genervt bin ich schon und schaue störrisch meinen aufgestapelten Vorrat an. Nur weil ich das mit Plan angefangen habe?
Ganz sicher nicht. Solche Anflüge hatte ich schon vorher.
Ich nehme mir ein paar Sekunde. Lausche was mein Körper sagt. Der sagt: Ich will nichts zu essen. Ich bin müde. Geh schlafen, Süße!
Deshalb war der Post gestern doch etwas kürzer ausgefallen, als eigentlich gedacht. Im Bett plagen mich Bauchschmerzen. Und das nach so ein paar Dingern. Normale Esser würden das als Nascherei am Abend bezeichnen, wenn sie ein paar Weingummis essen.
Ich wälze mich von rechts nach links und das Grummeln klingt ungesund. Vielleicht hilft es, wenn ich was trinke. Wasserflasche hab ich eh immer am Bett. Schnell was getrunken. Naja, was heißt schnell. Etwa einen 3/4 Liter wirds dann.
So viel Wasser auf einmal machts auch nicht wirklich besser, aber erträglicher. Wildwasserbahn im Magen. Irgendwann schlaf ich dann doch ein, auf der Seite liegend, wo ich sonst Bauchschläfer bin. Geht halt nicht anders. In ähnlicher Position wache ich dann auch auf. Ein bisschen schlecht ist mir immer noch, aber es ist auszuhalten.
Aufwach-Kaffee geht noch, also ist es nicht schlimm. Müde reibe ich mir die Augen, rauche eine nach der anderen und komme nicht wirklich aus den Socken. Ich trödel herum. Heute musste ich erst später los und hatte viel Zeit, um mich von einem Zombie in ein halbwegs menschliches Wesen zu verwandeln. Ungefähr 2 Stunden brauche ich dafür. Frühstück...? Ich überlege, denn wirklich Hunger habe ich nicht.
Trotzdem entscheide ich mich für diese fettarme Quarkspeise mit Ananas und Kokos von Lidl. 250g davon und ein Esslöffel Schmelzflocken dazu. Das wars. Ich quäle mir das Zeug rein, weil ich weiß, dass ich sonst später hungrig bin. Unterwegs was kaufen hat unschöne Auswirkungen. Vor allem, weil ich direkt nach der Arbeit einkaufen muss. Und ich war froh, etwas im Magen zu haben. Zwischen zwei Terminen dann schnell einkaufen.
Diese blöden Supermarktfallen sind schrecklich. Überall Marmelade, Rosinenbrot, Chips, Schokowaffeln, Salami, die attraktiv drapiert mitten im Weg herum stehen, damit sie bloß gesehen werden. Ich setze mir imaginäre Scheuklappen auf und taxiere nur die Regale mit skeptisch-kritischem Blick, wo sich etwas befindet, was ich suche. Reiswaffeln, Frühlingszwiebeln,Tofu, Harzer Käse, eine ungeplante Packung Wasa Sandwich Käse-Paprika und noch paar Kosmetikartikel. An der Kasse kommen noch zuckerfreie Kaugummis dazu.
Von Letzterem hätte ich mir gerne eines genehmigt, aber das kommt nicht so gut, wenn man mit anderen Leuten redet. Also verkneif ich mir das. Das Hungergefühl meldet sich, weshalb ich wohlwissend diese Sandwich-Dinger gekauft habe. Ab ins Auto und während der Fahrt knibbel ich das Knäcke weg. Irgendwas unter 100 kcal war am Vormittag eh eingeplant.
Als endlich Feierabend war gings nach Hause. Für die Horde Löwen irgendwas kochen, was die auch essen und wo ich mich raushalten kann. Tortellini klingen gut. Eine Packung reicht meistens nur für meinen Jemand und meine Kleine aus. Tomatensoße dazu und fertig.
Im Gegensatz dazu ist mein Essen zeitaufwendiger. Ich schnippel Gurke, Tomaten, Karotten, einen Light-Mozzarella einen Block geräucherten Tofu. Salat gabs zum Glück schon fertig geschnitten. Mir läuft da schon das Wasser im Munde zusammen. Ganz anders als am Abend zuvor mit der Schoki und den Gummis da.
Ich mach mir ungewohnterweise noch ein Dressing aus dem Tütchen dazu, was ich mir später nur klecksweise über den riesigen Haufen Salat verteile. Zum Mittagessen haue ich rein. Es schmeckt wunderbar. Essen macht also doch glücklich, denke ich mir und spaße am Tisch ein bisschen herum. Ganz weit weg von Schokolade und anderen Süßigkeiten. Von dem Salat ist sogar noch was übrig geblieben.
Der übrige Tag huscht nur so an mir vorbei und ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht. Abendbrot esse ich gar nicht, bin immer noch satt. Kurz spiele ich mit dem Gedanken die Tafel Kaffee-Sahne rauszuholen. Aber auch nur kurz.
Viel lieber gähne ich vor mich hin, was ich auch darf, weil der Tag es heute in sich gehabt hat. Zum Sport bin ich erst gar nicht gekommen, doch ich hab das Gefühl auch so auf mein tägliches Bewegungspensum gekommen zu sein.
Bilanz: Die Anzahl der Tage ohne FA steigt, was gut ist. Gewogen habe ich mich trotzdem nicht, weil ich Angst hatte, doch zugenommen zu haben. Völlig irre, weils doch gestern nur ein paar Gummis gewesen sind.
Und nun sitze ich zum ersten Mal an diesem Tag und schaue mir an, wie die reservierten Engländer gegen die lebensfreudigen Franzosen Fußball spielen, schmiede ansatzweise Pläne für morgen, weil ich am Nachmittag noch ins Tattoostudio wollte, um meine umgewandelte Skizze anzusehen, die bald meinen Unterarm zieren wird. Hinzu kommen noch Überlegungen für den Mittelaltermarkt im nächsten Monat und viele andere Dinge.
Lasst es euch allen gut gehen und versucht zu lächeln!
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