Wunden...

... verheilen nur schleppend langsam. Nicht nur die an den Händen. Gerade ist die Zeit wieder grau und ich tappe mehr im Nebel herum, als dass ich erkennen kann, wohin ich gehe. Alles wieder so durcheinander und ungeplant. Beim Essen und auch sonst.
Getan hat sich nichts. Ich hänge ein bisschen. Der Hungerstoffwechsel macht sich irgendwie inzwischen nicht mehr bemerkbar. Keine Ahnung, woran das liegen könnte.
Gerade sitze ich wieder in einem Loch aus Müdigkeit, Schmerzen an den Händen und absoluter Unlust fest. Wohl fühlen ist grad was anderes. Ich schiebs einfach mal auf den allgemeinen Zustand meines Umfelds. Alles gerade sehr angespannt und nicht so wie es sein sollte.
Wie war das mit der Kontrolle und der Organisation bei Essgestörten?
Und ich dachte nie im Leben, dass das mich mal erwischt. Ich führe es mir gerade wieder nur sehr stark vor Augen. Es macht mir Gänsehaut. Noch mehr als von diesem Dauerfrieren hier. Auch etwas, was ich wohl so schnell nicht wieder los werde, obwohl ich alles tue, um es zu vermeiden. Damit meine ich nicht nur warm anziehen.
Ich esse auch brav. Schlucke brav... Gebe dem Hungergefühl nach und lasse meine Vernunft jedes Mal über den inneren Zwang hinweg schreien. Währenddessen sitze ich schweigend da. Kaue.
Im Hintergrund ist noch die Stimme mit ihren Kommentaren dazu. "Fette Sau! Friss nicht so viel!"
Dennoch ist essen kein Problem mehr an sich. Die innere Einstellung ist unausgewogener, als meine täglichen Mahlzeiten.
Mein Denken kreist ständig nur um das eine. Ich sehe mit Neid auf Frauen, die gefühlte 100kg weniger wiegen, Skinny Jeans tragen und lachend drei Kugeln Eis verschlingen.
Gewicht, Kalorien, zu dick, zu dünn, wiegen, scheiß Waage, weniger, aufhören, gesund, satt, Hunger.
Die Assoziationskette könnte ich ewig so weiterführen. Am besten ich strecke meine Nase mal über den Rand des Lochs hinweg wieder hinaus.
Aber nicht heulen. Keine Skinny Jeans für dich!

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