Osterhasen...

... sind nun auch vorbei gehoppelt und ich habe grad die Gelegenheit Neuigkeiten niederzuschreiben.
Davon gibt es viele.
Aber fangen wir klein an. Naja, was heißt klein. Mein Zwischenbericht von Ostern ist eher umständlich groß und von schlechten Angewohnheiten gezeichnet. Die kann man irgendwie nicht ablegen, wenn man bei den Schwiegereltern für ein paar Tage zu Besuch ist und nicht die Möglichkeit hat, sich selbst zu versorgen. Gesundes Essen war also etwas völlig anderes. Es ist zwar schön dort zu sein und mal nicht die Herrin im Haus zu sein, sondern nur Gast, der sich an den gemachten Tisch setzt. Eine Sache, die ich da immer genieße, weil ichs hier zuhause nicht so habe. Andererseits ist das Essen da immer eine Problematik.
Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Am Karfreitag habe wi aber schon auf der Hinfahrt einen Abstecher zu Burger King gemacht und dort was gegessen. Mit Kind kommt man um diese Läde nicht wirklich drum herum. Teils saß ich mit nem Schulterzucken vor meinem Tablett, mit dem Gedanken:"Andere Leute machen das auch hin und wieder. Also lass mich essen."
Bei einigen Dingen bin ich allerdings auch schwach geworden. Ich schreib das hier mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Nicht, weil ich massenweise Schokolade in mich reingestopft habe. Eher das Gegenteil. Das Gefühl von Hunger hatte ich von Freitag bis Montag absolut nicht. Ständig wurde gegessen. Ein hart gekochtes Ei hier, ein Stcük Kuchen da. Sowieso Festessen und all dergleichen.

Wie auch immer. Am Freitagabend wurden wir dann noch mit Kartoffelsalat und Würstchen versorgt, weil Schwie-Eltern nicht wussten, wie wir durch den Verkehr kommen. Samstags war dann volles Programm. Frühstück mit Brötchen, Marmelade und anderem Zeugs, was ich zuhause gar nicht oder nur sehr selten anrühren würde. Salami zum Beispiel. Die kann hier tagelang rumliegen und ich würd sie nicht essen. Woanders esse ich sie. Ziemlich seltsam! Aber war hat gesagt, ich sei berechenbar und vorhersehbar? ;)
Nun ja, ich versuche mich gerade zu erinnern, was es sonst noch so gab. Achja, Lasagne am Samstag. Das Gute an der war das viele Gemüse, bei dem mir das Wasser dann doch im Munde zusammen gleaufen ist. Die war lecker. Aber der Käse oben drauf... Ouuuuh! Kalorien, Kalorien.
Noch an dem Abend war ich so satt, dass ich erst spät wieder so etwas Ähnliches wie Hunger bekam. Allerdings wurde der sehr extra-ungesund mit Brotchips gestillt. Schande und Asche auf mein Haupt! Meine Schwägerin und mein Schwager sind auch so Menschen, die Abends vor dem Fernsehen pro Person eine Tüte Chips etc. vernichten.
Aber ich wollte nicht bereuen und einfach essen, wie es mir gefällt. Also gabs Geknabber!
Sonntag war dann großes Fressen. Frühstück wie üblich, da für Mittags großes Essen angesagt war. Vorher noch durch den Schnee. Hatte ich erwähnt, dass wir massenweise Schnee hatten? Nein?
Also... Mein Jemand und ich hatten die Aufgabe, die Kinder ein wenig abzulenken, damit im Haus Eier, Süßigkeiten und kleine Geschenke versteckt werden können. Gute Gelegenheit bot da die Suchaktion des örtlichen Sportvereins, der für die Kids Eiersuche veranstaltet hat.
Dick eingepackt, als würden wir in den sibirischen Winter aufbrechen, stapfen wir durch hohen Schnee. Die Erwachsenen beschweren sich drüber. Es ist saukalt und auch die Kinder hatten kein Bock auch nur ansatzweise irgendetwas mit Schnee anzustellen. Keine Schneebälle. Nix dergleichen.
Auf dem Sportplatz treten die Erwachsenen schon auf der Stelle, damit die Füße nicht einfrieren und die Kinder hopsen durch die Gegend. Alle warten auf den Startschuss.
Auf die Plätze.... Fertig... Los!
Die Kinder stürmen los mit ihren Körben und Beuteln. Etwas ratlos stehen die Großen noch herum. Wir entscheiden uns schließlich dazu, ein bisschen Bewegung rein zu bringen und laufen mit den Kindern mit, machen Fotos und geben den Kleinsten Tipps, wo sie was finden können. Im Schnee war es allerdings nicht ganz so schwierig. Bunte Eier und Süßigkeiten können sich da nun mal nicht ganz so gut tarnen.
Nach etwa 20 Minuten ist das Schauspiel vorbei. Ein paar der größeren Kinder haben so viel gesammelt, dass es schon wieder unfair war. Nur gut, dass sie spaßeshalber die Sachen wieder an einigen Stellen "versteckt" haben und es wieder neu "gefunden werden konnte. Und das sogar freiwillig. Respekt! Sonst sind Kinder ja sehr eigen, was ihren Süßigkeitenvorrat betrifft.
Voll gepackt gehts anschließend noch eine Runde um den Ententeich. Noch ein bisschen Zeit rausschlagen für die "Verstecker" im Haus. Dann ist aber auch genug. Die Kälte krabbelt schon in die Winterstiefel rein. Nicht legger!

Wieder angekommen, rennen die Kinder wie Wilden durchs Haus und sammeln weiteren Schoki- und Eiervorrat auf. Kleine Geschenke gibts natürlich auch. Aber es ging allen eher ums Suchen als ums Finden. Am Ende standen drei riesige Schüsseln im Regal für drei Kinder. Alle sind glücklich "gesucht" zu haben. Ans naschen wird gar nicht gedacht.
Kurz darauf ist Essenszeit. Braten mit Kartoffeln, Soße und Sahnegemüse. Bei Letzteren war ich ein wenig geknickt. Das hätte auch ohne Sahne sein können. Dann hätte ich die halbe Schüssel auf meinen Teller geladen. Nun gut. Wenigstens war das Fleisch relativ mager. Zu viel habe ich trotzdem gegessen. Auch von dem Gemüse. Als Nachtisch Mousse au Chocolat und Vanille-Mousse. >_< Und Zwischendurch immer mal wieder selbstgemachte Osterkekse. Abends gab es aufgewärmte Reste, wobei ich mich an das magere Fleisch gehalten habe und Rohkost. Also war es echt schon ein Gefresse.
Ich habe nicht gezählt. Die ganzen Tage über nicht. Doch ich bin davon überzeugt, Kalorien gegessen zu haben, die sonst im Schnitt hier daheim für ganze zwei Wochen gereicht hätten.
Am Montag gings wieder nach Hause. Essenstechnisch war ich froh drüber. Nur Frühstück und dann ab auf die Autobahn. Auf halber Strecke drückten wir dann nochmal en Auge zu und es gab McDonalds-Futter. Nach insgesamt ca. 3 1/2 Stunden Fahrt endlich wieder in heimischen Gefilden.
Das Erste, was ich mache: Kaffeemaschine anschmeißen. Der schmeckt zuhause immer am besten. Zumal meine Schwie-Ma immer nur so bräunliches Wasser macht. Das kann man nicht Kaffee nennen. Und ohne den bin ich schlechtgelaunt.
Nachdem wir Taschen ausgepackt haben und die erste Ladung Wäsche ihre Runden in Waschmaschine dreht, ist Sofa-Zeit. Allesamt sitzen wir platt da und wissen nicht, was wir anstellen können. Wir gammeln alle drei so vor uns hin. Im Fernsehen kommt noch ein Osterfilm. Den sehen wir uns an und dezimieren nebenher die Osternaschereien. Wieder zu viel davon. Natürlich. Vor allem, wenn man abgelenkt durchs TV eins nach dem anderen isst.
Erst im Anschluss, als ich den Berg aus Alufolie und Plastik wegräume, bemerke ich das. Schnell weg mit dem Müll. Nicht dran denken. Wiegen ist erst Freitag. Ich könnte also durchaus noch auf der 65kg-Marke sitzen.
Dafür muss ich mir aber den Arsch aufreißen. Ab Dienstag wird wieder normal gegessen. Nach Plan sozusagen. Gesagt. Getan.
Dienstag sind wir recht spät aufgestanden und haben den Schlafentzug vom Osterwochenende wieder kompensiert. Frühstück lief dann auch eher gegen Mittag ab. Nachmittags sind wir noch ein bisschen in der Stadt bummeln gewesen und erst am frühen Abend wieder nach Hause gekommen. Alle wollen Spaghetti Bolognese essen. Alles außer ich. Ich verziehe das Gesicht und hecke schon einen Plan aus, was ich stattdessen für mich mache. Spaghetti sind okay, nur nicht diese Soße. Uärrghs!
Ich vergewaltige schlussendlich Tomaten, Frühlingszwiebel und Tofu in der Pfanne zu einer eher matschigen Soße, die jeglichen Kochgesetzten widerspricht. Darüber noch ein paar Fetzen Büffelmozzarrella, den ich unbedingt mal probieren wollte. Davon esse ich mehr, als von den Nudeln. Am Ende komme ich dennoch auch meine Bilanz und sitze ca. bei 1400kcal. Bestens!

Gestern verlief eher mau. Erste Mal Sport nach längerer Pause. Musste sein. Mich kribbelte es eh in den Fingern und Füßen und ich wollte wieder was tun. So arg nachgelassen habe ich da gar nicht, wie ich feststelle, als ich Gewicht stemme wie eine Blöde. Zumindest etwas Positives. Auf dem Laufbahn hatte ich erwartet, schon nach den ersten zehn Minuten hechelnd nach Sauerstoff zu verlangen. Gar nicht! Stattdessen konnte ich mein mittelmäßig anstrengendes Tempo sogar noch erhöhen, ohne dass es ekelig wurde. Erfreulich, erfreulich!
Noch ein paar Minuten dehnen und dann ab unter die heiße Dusche. Das Gefühl zu dem Zeitpunkt ist einfach göttlich!!!
Mittags gabs diesmal Vollkorn-Dinkel-Nudeln. Brokkoli, Frühlingszwiebel und einem Rest Büffelmozzarella. Sehr gut. Etwa 1000kcal bis hier hin. Also ist anständiges Abendbrot drin. Fröhlich gehts dann noch zu einem jobtechnischen Termin. Schon beim betreten des Zimmers sehe ich den Kuchen. Mist! Als Gast einfach nein zu sagen, macht man irgendwie nicht. Das geht gar nicht. Vor allem, wenn man angeboten bekommt. Also ein kleines Stück Bienenstich plus Kaffee. Was tut man nicht alles für den Beruf?
Der Rest lief wunderbar und gegen fünf war ich wieder Zuhause. Mit Hunger-Schwarz-Loch im Magen. Noch kein Essen. Geht nicht!
Wir müssen noch kurzfristig was wegen der potentiell neuen Wohnung mit Garten regeln. Schnell schreibe ich eine Kündigung für unsere jetzige Wohnung. Denn die muss an dem Tag noch weg, damit wir rechtzeitig hier raus kommen. Tausend Mal drüber lesen. Stimmt alles? Nix vergessen?
Nein. Wir gehen auf Nummer sicher, schicken ein Fax und ein Einschreiben mit Rückschein. In der Vergangenheit hatten wir genug Drama mit Vermietern, die angeblich die Kündigung nicht erhalten haben und dergleichen. Also kein Risiko eingehen.
Die Fahrt geht gleich weiter zum neuen Vermieter. Ein netter alter Mann, der alles noch per Handschlag erledigt. Unkompliziert und typisch Ostfriesisch. Hätte nur gefehlt, dass er vorher in die Hand gespuckt hätte.
Ab da stehts fest. Wir ziehen um. Im Juni/Juli ist es soweit. 40qm mehr und wir tauschen Garten gegen eine Terasse mit Betonplatten.
Die Freude ist noch etwas verhalten, weil wir das selbst noch nicht glauben können. Wird sich sicher ändern, je näher der Umzug rückt. Dabei werd ich jetzt schon in Gedanken verrückt. Seit 9 Jahren wohnen wir hier schon und wissen gar nicht mehr wie umziehen "funktioniert". Jetzt schon lege ich mir Pläne und To-Do-Listen an, was wir auf keinen Fall vergessen dürfen.
Außerdem warten da noch ein, zwei kleine Horrorgeschichten auf dem Dachboden und im Keller. Zeugs, was ich über die Jahre hinweg angesammelt hat und schon längst entsorgt hätte müssen. Das hat obere Priorität, da wir das ganze Gerümpel keinesfalls mitnehmen wollen. Ich bin jetzt schon am rotieren. Ein paar mehr Wochen haben wir noch, sage ich mir in Gedanken. Das kriegen wir hin. Ist ja nur ein paar Straßen weiter hier in unserem pupsigen Stätdchen. Keine 300 Kilometer weit weg. Alles gut.

Deswegen werde ich jetzt auch mal mit Taschenlampe bewaffnet in den Keller schleichen. Ganz leise. Um die Sperrmüll-Monster nicht zu wecken. Will ja schließlich nur gucken, was ich wegschmeiße. Nur gucken!

3 Kommentare:

  1. Hehe, ein wenig freue ich mich auch über das Bußgeld :D Früher musste ich immer auf seine Termine achten - anscheinend schafft er es immer noch nicht allein.

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  2. Alles in allem hast du es aber ganz gut überstanden, macht es den Eindruck. für mich waren solche Tage immer der Horror. Das ist einer der handvoll Gründe, warum ich seit Jahren nicht mehr meine Großeltern in thüringen besuchen war. Da bin ich psychisch immer komplett weggebrochen... Und Schwiegerelternbesuche mit deftigem Essen - da sagst ud was! Glücklicherweise läuft das mit meinen neuen "Schwiegereltern" besser ab und die Mutter ist mir auch ähnlich in den Essgewohnheiten... Aber deine Tomaten-Tof-Mozarella-Soße klingt ganz lecker, auch wenn sie vielleicht nicht Kochbuch-Foto-gemäß aussah :D

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  3. Ich habe mal einen Blogwarward an dich weitergegeben :)

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